Websites aufbauen – nur wie?
Dies ist sicherlich die Frage aller Fragen, die jeden umtreibt, der sich
erstmals ernsthaft mit der Erstellung eines Webprojektes befassen möchte. Dafür
gibt es natürlich verschiedene Lösungsansätze, die sich mehr oder minder
einfach bedienen lassen; von Webbaukästen über Webspace bis hin zu
eigenständigen Servern, auf denen die Website untergebracht ist, ist hier
nahezu alles vertreten. Der einzige Haken: Man kann nicht unbedingt das volle
Potential ausschöpfen, das eigener Webspace oder ein eigener Server böte,
sondern ist auf das beschränkt, was der Baukasten einem bietet.
Hier sind Webbaukästen natürlich das Mittel der Wahl, wenn man ohne großartige
Kenntnisse schnell seine eigene Webpräsenz aufbauen möchte. Die verschiedenen
Webhoster haben hier meist eine Vielzahl Vorlagen im Angebot, aus denen man
auswählen kann, und erlauben i. d. R. mittels eines webgestützten
WYSIWYG-Editors das schnelle Erstellen
der eigenen Webseite.
Eigener Webspace hingegen verfügt meist nicht über vorgefertigte Webbausteine,
sondern man muß seine Seiten hier normalerweise selbst erstellen und hochladen.
Allerdings ist man hier generell wesentlich flexibler, da man nicht an
irgendwelche Vorgaben gebunden ist, zumal die mächtigeren Pakete auch Perl
und/oder PHP unterstützen, wobei die Profipakete meist auch über eine Datenbank
verfügen, die man mittels eines Webinterfaces nach eigenen Wünschen gestalten
kann.
Ein eigener Server hingegen bietet einem die
totale Freiheit. Allerdings muß man
sich hier um alles kümmern, da der Hoster sich hier lediglich um die
Installation des Systems und die Wartung der Hardware kümmert – die Wartung des
Systems und das Einrichten und Konfigurieren der einzelnen Systemdienste
obliegt einzig und alleine Ihnen. Damit ist der Betrieb eines Servers letztlich
für die Leute gedacht, die sich mit der Materie auskennen und einen Server
sicher betreiben können. Dazu ist es z. B. unerläßlich, sich mit den Interna
des verwendeten Systems, sei es Linux, sei es Windows, zu befassen sowie sich
mit den einzurichtenden Diensten auseinanderzusetzen. Wenn man jedoch weiß, was
man hier tut, so kann man eine Webpräsenz aufbauen, die das, was die anderen
Möglichkeiten erlauben, weit in den Schatten stellt.
HTML-Editor oder Eigenbau?
Wenn Sie sich nicht auf Webbaukästen beschränken wollen, so stellt sich früher
oder später die Frage, wie Sie Ihre Webseiten überhaupt erstellt bekommen. So
gibt es zahlreiche HTML-Editoren, die Ihnen das Erstellen des HTML-Quelltextes
abnehmen. Das, was Sie tun müssen, ist, den Text zu schreiben und ggf. zu
formatieren. Der Editor erledigt den Rest für Sie.
Wenn Sie die so erstellte Webseite jedoch in einen einfachen Texteditor laden,
so werden Sie erkennen, daß das Ergebnis meist zu wünschen übrig läßt und eine
Menge Potential zur Optimierung der Seite vergeudet wird. Schließlich fehlt
einem Programm die Intuition, über die ein Mensch verfügt, wodurch dem
HTML-Editor diverse Möglichkeiten der Optimierung schlichtweg verborgen
bleiben. Wenn der betreffende HTML-Editor dann auch noch schlecht programmiert
ist, so fällt das Ergebnis meist noch katastrophaler aus.
Als Alternative haben Sie die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen und die Seiten
wie in den Anfangstagen des World Wide Web „zu Fuß“ zu erstellen. Dazu ist es
jedoch erforderlich, daß Sie sich mit HTML/XHTML sowie CSS und ggf. JavaScript
auseinandersetzen, wenn Sie ein brauchbares Webprojekt erstellen wollen. Der
große Vorteil ist, daß Sie so keinerlei Beschränkungen unterworfen sind,
sondern Ihre Seiten vollkommen flexibel gestalten können. Allerdings haben Sie
so i. d. R. keine vorgefertigte Bausteine, die Sie benutzen könnten, aber
diesem Mißstand können Sie selbst begegnen, wenn Sie bestimmte wiederholt
verwendete Komponenten einfach in Module packen, die Sie dann passend in Ihre
Dateien einbinden. So können Sie auf Wunsch Ihren eigenen Webbaukasten
erstellen, aus dem Sie sich bedienen können, wie Ihr Webprojekt es erfordert.
Und wenn Sie dynamische Inhalte erstellen wollen, so stehen Ihnen mit SSI, CGI
und PHP drei mächtige Möglichkeiten zur Verfügung, dies zu bewerkstelligen, und
Sie können mit PHP und CGI sogar eine Datenbank einbinden!
Als zweites stellt sich unweigerlich die Frage, wie Sie die Seiten auf Ihre Webpräsenz überspielen können. Normalerweise wird hierzu ein FTP-Zugang bereitgestellt, über den Sie die Daten von Ihrem Rechner auf Ihre Webpräsenz übertragen können, oder aber es steht Ihnen eine Loginmöglichkeit zur Verfügung, unter Linux meist SSH. Letzeres erlaubt es Ihnen, direkt auf Ihrem Server zu arbeiten, so daß Sie keinen expliziten FTP-Zugang mehr benötigen, um Daten auf Ihren Server zu laden.